VITA : Pflegedirektor des Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Vortragender im Bereich der Pflegemanagementausbildung, Beratungstätigkeit, Mitarbeit in der CANDA und des Krankenpflegeverbandes, Ausbildner für Rettungssanitäter und ehemaliger CEO einer privaten Flugrettung und Change Manager aus Leidenschaft.
Vortragstitel: Betriebliche Arbeitsteilung in der Pflege – Ausweg oder Irrweg im Pflegemangel
Dauer: 45 min.
Wesentliche Inhalte: Betriebliche Arbeitsteilung zielt darauf ab, den zusammenhängenden Behandlungs- und Betreuungsprozess von Patienten und Patientinnen auf mehrere Personen mit unterschiedlichen Skill- und Grade Mixes aufzuteilen. Diese Aufteilung ist grundsätzlich nichts Neues und ein ständig fortschreitender Prozess. So entstanden im Laufe des letzten Jahrhunderts eine Reihe von Berufen die ihren Ursprung in der Pflegearbeit hatten bzw. haben. Auch in der heutigen professionellen Pflege selbst gibt es Spezialisierungen die als solches auch im Berufsgesetz abgebildet sind. Neu hingegen ist der Versuch die Kernbereiche des gesamten Behandlungsprozesses zu fraktionieren und die Leistungen mit weniger qualifizierten Personal zu erbringen. Bekannt sind dabei Maßnahmen wie z. B. die Einführung von Mitarbeiter/innen für administrative und hauswirtschaftliche Tätigkeiten. Da dies aber nicht ausreicht, werden auch patientenbezogene Tätigkeiten an andere Berufsgruppen outgesourct. Dazu gehören Tätigkeiten wie die Blutabnahme, die Medikamentenvorbereitung, etc. Auch sind neue Berufsgruppen entstanden bzw. in Planung die direkt im Arbeitsfeld der Pflege tätig werden.
Wer aber koordiniert diese neuen Mitarbeiter/innen, wer ist für die Qualitätssicherung zuständig und wer übernimmt letztlich die Endverantwortung? Ist es nicht wieder die Diplomierte Fachkraft von der am Ende ein Mehr an organisatorischen Leistungen abverlangt wird? Welche Rolle spielt die Stations- oder Bereichsleitung in dieser neuen Arbeitswelt?
Der Pflegemangel ist Realität, eine der möglichen Antworten darauf kann die Arbeitsteilung sein. Die herausfordernde Aufgabe für uns Führungskräfte der Pflege ist es jedoch, die Auswirkungen dieser Entwicklung zu analysieren und zu bewerten um adäquate Maßnahmen setzen zu können um den Behandlungsprozess trotz allem professionell und qualitätsorientiert sicherzustellen.